Standardsprache

Автор: Пользователь скрыл имя, 15 Февраля 2013 в 20:11, реферат

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Wechseln zu: Navigation, Suche Dieser Artikel behandelt eine standardisierte Einzelsprache in ihrer Gesamtheit. Für die standardisierte Varietät einer Einzelsprache im Unterschied zu Dialekten, regionalen Umgangssprachen, Fachsprachen usw. siehe Standardvarietät.

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Sie hat viel Holz vor der Hütte — sie hat eine stark ausgebildete Brust. Süddeutsch, vor allem in Gegenden, wo Trachtenkleidung üblich ist/war. Spielt an auf die in der Alpenregion bekannten Brennholzlager, die vor dem Hause zum Trocknen aufgeschichtet sind.

Er kam vom Hölzchen aufs Stöckchen. — er verlor sich immer mehr in den Nebensächlichkeiten des ursprünglichen Themas.

Auf dem Holzweg sein — Falsch liegen, im Irrtum sein. Abgeschlagene Holzstämme schlagen tiefe Furchen in den Waldboden. Diese Holzwege, die unvermittelt im Wald enden, führen Wanderer in die Irre.[39]

Bei ihm ist Hopfen und Malz verloren — aus ihm wird nichts (mehr). Aus der Brauersprache, wo diese beiden Zutaten als die wichtigsten bei der Bierproduktion galten. War das Brauergebnis bescheiden, dann war eben Hopfen und Malz verloren.

 

Stadtbrunnen von Hugo Knittel in Hornberg, Landsknecht und Narr weisen auf das Hornberger Schießen hin

Das geht aus wie das Hornberger Schießen — ein groß angekündigtes Unternehmen geht klanglos zu Ende. Nach einer Episode, wonach die Bürger von Hornberg hohen Besuch erwarteten, aber bei dessen Eintreffen schon alles Pulver verschossen hatten.

Dem Ehemann Hörner aufsetzen — einen Seitensprung machen, also den Ehemann betrügen. Redewendung, die im Prinzip schon die Griechen kannten. Merkt er den Betrug nicht, ist der dumm wie ein gehörnter Ochs

Sie hat die Hosen an — Sie hat in der Ehe oder der Familie das Sagen, ihr Mann hat dort nichts zu sagen

Das geht (meistens) in die Hose — das geht (in aller Regel) schief und führt nicht zum beabsichtigten Ziel.

Sie zieht die Hose mit der Beißzange an — Sie ist dominant, geht einem Streit nicht aus dem Wege, ist eine Mannfrau. Teils anerkennend, im Tenor aber ziemlich negativ und als Warnung belegt

Nur nicht hudeln! (schwäbisch: No net hudle!) — nicht übereilt handeln (dafür lieber gründlich)! Eine im süddeutschen Sprachraum beliebte Redewendung. Mit „Hudel“ bezeichnete man im Oberdeutschen einen (feuchten) Wischlappen, mit dem der angeheizte Backofen von Asche gesäubert wurde, ehe man die Brotlaibe einschob. Das musste recht schnell gehen, um keine Hitze zu verlieren

Mit ihm habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. — mit ihm habe ich noch einen Streit auszutragen bzw. ihm werde ich noch die Meinung sagen.[40] Im Mittelalter wurde der zu Tadelnde noch direkt "gerupft".

Wir werden jetzt die Hühner satteln — wir brechen auf. Scherzhafte Verballhornung von „Pferde satteln“.

Er hat Hummeln im Hintern — nicht ruhig sitzen bleiben können, immer in Bewegung sein. Schon von Martin Luther verwendet

Da wird der Hund in der Pfanne verrückt! - Ausruf sehr großer Verwunderung, dass also etwas unglaublich ist. Abgeleitet aus Till Eulenspiegels Streichen, wonach er eines Braumeisters Hund „Hopf“ in die Braupfanne geworfen habe.

Auf den Hund kommen — Scheitern, verarmen. Dazu gibt es viele Erklärungsversuche, alle könnten stimmen. Siehe Deutung

Da liegt oder hier ist der Hund begraben - Das ist die Ursache oder das ist das Wichtige an der Sache. „Hunde“ bedeutete im Mittelhochdeutschen Beute oder Schatz. Die Assoziation mit dem Haushund ist fehl am Platz.[41]

Das ist ein dicker Hund — eine Unverschämtheit, ein böser Regelverstoß, ein starkes Stück

Mit allen Hunden gehetzt — gleichbedeutend: mit allen Wassern gewaschen, also gewieft oder schlau. Wild, das über entsprechende Erfahrung verfügt, entkommt mit der erworbenen List vielen weiteren Gefahren.

Damit lockt man keinen Hund vom Ofen oder hinter dem Ofen hervor — das taugt nichts, damit lässt sich nichts gewinnen. Selbsterklärend.

Von ihm nimmt kein Hund ein Stück Brot — er wird von allen gemieden und verachtet. Selbsterklärend.

Sie sind wie Hund und Katze — sie vertragen sich nicht, sie streiten sich dauernd. Katzen und Hunde missdeuten meist die (Körper)sprache des jeweils Anderen

Vor die Hunde gehen — verkommen, verludern. Kranke oder schwache Tiere werden schnell zur Beute von Jagdhunden

Er will gerne mit den großen Hunden pinkeln (meist ergänzt: aber kriegt das Bein nicht hoch) — mit Höheren mitmischen wollen, ohne die notwendigen Voraussetzungen zu haben. Rüden heben zum Pinkeln demonstrativ ein Bein.

Am Hungertuch nagen — hungern, darben, ärmlich leben. Verballhornung des religiösen Brauches, in der Fastenzeit ein Altartuch für die Kirche zu nähen.

An den Hungerpfoten saugen — hungern, darben, es knapp haben. Geht auf den alten und falschen Glauben zurück, dass Bären, die sich im Winterschlaf befinden, an ihren Tatzen saugen, um sich so am Leben zu halten.[42]

Sich etwas an den Hut stecken — Musketiers steckten sich zur Verdämmung vorbereitetes Papier an ihren Hut, um es im Gebrauchsfall zur Hand zu haben. Als Verdämmungsmaterial wurde entsprechend alles nicht mehr anderweitig zu gebrauchende Papier verwandt; siehe auch: Muskete#Redensart.

Das geht über die Hutschnur — das geht zu weit. Nach einer Urkunde von 1356 aus Eger sollte dort der Strahl aus einem Wasserhahn nicht dicker als eine Hutschnur sein, um einer Vergeudung von Wasser vorzubeugen.

I [Bearbeiten]

Da fehlt noch das Tüpfelchen auf dem I — es ist noch nicht rund bzw. vollständig. Das i ohne Tüpfelchen ist kein i. Nach der Bibel (Mt 5,18 EU).

Jemand gehört zum Stamm der Ibo. — jemand gehört zu denen, die stets „Ich und die anderen“ sagen (Diese Redewendung leitet sich von der englischen Wendung “I before others” = „ich vor den anderen“ her und bezeichnet ausgeprägte Egoisten.)

Jemand ist mein zweites Ich — jemand ist ein enger Freund von mir (Diese Wendung leitet sich in ihrer lateinischen Form Alter Ego vom antiken Philosophen und Mathematiker Pythagoras von Samos her.)

Jemanden in flagranti erwischen — auf frischer Tat ertappen. Verkürzt aus dem lateinischen „in flagranti crimine“, wörtlich „in flammendem Verbrechen“.[43][44]

Jemand blamiert die Innung — jemand blamiert durch schlechte Arbeit oder schlechtes Verhalten seine Kollegen (Die Innung ist der Zusammenschluss eines bestimmten Handwerks.)

Etwas intus haben — etwas im Magen oder im Gehirn haben, kapiert oder memoriert haben. Das lateinische Wort intus bedeutet ‚drinnen‘. Aus der Studentensprache übernommen. Einen intus haben, häufig: einen zu viel intus haben meint dagegen ‚angetrunken sein‘.

J [Bearbeiten]

Das ist Jacke wie Hose — das ist egal, macht keinen Unterschied, spielt keine Rolle. Vermutlich nach dem Stoff, der sowohl für die Jacke als auch für die Hose verwendet wurde.

Das ist doch Jägerlatein (auch: Anglerlatein) — das ist erfunden oder aufgebauscht. Mancher Jäger brüstete sich mit Dingen, die unwahr oder stark übertrieben waren.[45]

Das ist der wahre Jakob — das ist der richtige Mann oder das richtige Mittel. Der Streit, wo nun der Apostel Jakobus wirklich begraben ist, spaltete lange die Christenheit.

Über den Jordan gehen — sterben. biblisch: Das Volk Israel nimmt Einzug nach dem Wüstenweg in das verheißene Land über den Fluss Jordan (Jos 3,14 ff. EU), christlich als Eintritt in das Himmelreich gedeutet.

Das kommt nur alle Jubeljahre vor — ziemlich seltenes Ereignis. Vom hebräischen Wort jobel = Widderhorn. In Israel wurde nur etwa alle 50 Jahre das Land unter den Siedlern neu verteilt. Zudem wurde laut Bibel im Jubeljahr allen Schuldnern ihre Schulden erlassen. Diese „Jubeljahre“ wurden durch das Blasen dieses Instruments angekündigt

Ich kam dazu wie die Jungfrau zum Kind — ich kam ohne eigenes Zutun/ahnungslos an diese Sache. Wo Aufklärung noch ein Tabu ist, erkennt manche Jungfrau den Zusammenhang zwischen Geschlechtsverkehr und Schwangerschaft zu spät

K [Bearbeiten]

 

Gleichnisdarstellung Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr, Bonifatiuskirche, Dortmund

Kadavergehorsam leisten — uneingeschränkten Gehorsam leisten, „wie ein Kadaver“, der sich ohne eigenen Willen von einem fremden Willen widerstandslos bewegen lässt. Abwertend kritische Bezeichnung, als Wort und in dieser negativen Bedeutung entstanden im deutschen anti-jesuitischen Schrifttum des 19. Jahrhunderts, dort im Rückgriff auf eine Formulierung in den lateinischen Ordensstatuten von Ignatius von Loyola (si cadaver essent, in der spanischen Ursprungsfassung cuerpo muerto), der dabei seinerseits einen Vergleich in der Tradition von Franz von Assisi aufgriff und diese Art des Gehorsams von den Ordensmitgliedern forderte.[46]

Das ist kalter Kaffee — Überflüssiger Disput, bei dem kein Ergebnis herauskommt. Abgestandener Kaffee hat kein Aroma mehr.

Jemanden durch den Kakao ziehen — Sich (meist in dessen Abwesenheit) über jemanden lustig machen. (Bei Kakao handelt es sich vermutlich um eine euphemistische Umschreibung von Kacke. Beispiel: Erich Kästner, Was auch geschieht![47])

Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr — Unmögliches Unterfangen. Nach einem Gleichnis in der Bibel (u.a. Mk 10,25 EU), wonach eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes kommt. Zu den verschiedenen Herkunftserklärungen vgl. den Hauptartikel Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr.

Wo kämen wir da hin, wenn … — Ablehnung ungewohnter bzw. neuer Ideen und Methoden. — Bezug darauf nimmt u.a. Kurt Martis Gedicht Wo kämen wir hin

Alles über einen Kamm scheren — Nach einem einheitlichen Verfahren vorgehen, ohne auf Unterschiede Rücksicht zu nehmen. Es wird vermutet, dass es aus dem germanischen Recht abgeleitet ist, wo das Scheren des Kopfhaares eine Entehrung bedeutete. Im Bayerischen wird heute noch abschätzig von „Gscherten“ gesprochen.

Jemanden an die Kandare nehmen — Jemanden zu Gehorsam zwingen (wollen). Die Kandare ist Teil des Zaumzeuges bei Pferden. Mit ihrer Hilfe kann ein Tier auf schmerzhafte Weise zur Disziplin gebracht werden.

Unter aller Kanone — Miserables Ergebnis. Hat nichts mit der im Militär gebräuchlichen Kanone zu tun. Die Notenskala (heute von 1 bis 6) lautete in Lateinschulen „Canon“. Total verhauene Arbeiten wurden schlicht mit „sub omni canone“ (=unterhalb des Maßstabs) gewertet, von den Schülern bewusst verballhornt.

Mit Kanonen auf Spatzen schießen — Vollkommen überreagieren, die Verhältnismäßigkeit nicht wahren.

Etwas auf die hohe Kante legen — Etwas sparen, zurücklegen für schlechtere Zeiten. Hohe Kante bezeichnet einen Platz im Baldachin eines Bettes, an dem früher wohlhabende Menschen ihr Erspartes versteckten. Häufig befand sich in einem Balken des Baldachins ein besonderes Geheimfach zu diesem Zweck.

Eine scharfe Kante zeigen — Klare, geradlinige Meinung vertreten, zu erwartende Dispute darüber nicht scheuen. Möglicherweise in Anlehnung an die Schärfeneinstellung beim Fotografieren entstandene Redewendung, die gerne von Politikern benutzt wird, die sich damit gegen ihre Gegner profilieren wollen.

Er ist ein unsicherer Kantonist — Auf ihn ist kein Verlass, ihm ist nicht zu trauen. Preußen war bezüglich der Aushebung von Soldaten in Kantone aufgeteilt. Wer sich dem Waffendienst entziehen wollte, tat dies am besten durch Emigration.

Er steht (oder ist) neben der Kapp — Er ist geistesabwesend, etwas verwirrt oder hilflos. Umgangssprachlich aus Hessen.

Ich nehme das auf meine Kappe — Ich übernehme dafür die Verantwortung, stehe dafür gerade.

Er ist ein (echtes) Käpsele — er hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist sehr intelligent, gewitzt (gelegentlich auch im Sinne von durchtrieben). Eine hauptsächlich in Schwaben gebräuchliche Redewendung, die vom lateinischen "caput" (Kopf) stammt.

Das Karnickel hat angefangen — Der Sündenbock sein. Nach einer in Verse gebrachten Berliner Anekdote, wonach ein Schusterjunge sich erbot, gegen Entgelt vor Gericht eine der Partei genehme Zeugenaussage zu machen.[48]

Jemandem in die Karten sehen — Die geheimen Absichten des Anderen mit unlauteren Mitteln zu ergründen versuchen. Vom Kartenspiel, wo das Wissen über die Karten des Gegners große Vorteile mit sich bringt, aber nur durch Scharfsinn oder illegal zu erlangen ist.

Mit offenen Karten spielen — Nichts verheimlichen. Beim Nullouvert werden von einem Spieler die Karten offen auf den Tisch gelegt, was die Taktik der beiden Gegner sehr erleichtern kann.

Die Karten werden (jetzt) neu gemischt — Es beginnt ein neues Spiel, es besteht jetzt wieder Chancengleichheit, mit der Aussicht, vorherige Verluste wettzumachen.

Er spielt mit gezinkten Karten — Er betrügt, treibt ein falsches Spiel. Unter Zinken versteht man das unauffällige Kennzeichnen von Karten, deren Rückseite ja ansonsten absolut einheitlich gestaltet ist. Anhand von kleinsten Kerben erkennt der Betrüger dann, welche Karte sich dahinter verbirgt.

Er setzt Alles auf eine Karte — Er spielt volles Risiko, alles zu verlieren oder zu gewinnen („hopp oder topp“).

Es fiel zusammen wie ein Kartenhaus — Die (Lügen-)Geschichte/die Illusion wurde auf einen Schlag entlarvt. Eine kleine Unachtsamkeit oder ein Windstoß kann ein mühsam aufgebautes Kartenhaus in Sekunden zum Einsturz bringen.

Ab nach Kassel! — Verschwinde oder scher dich! Der Kurfürst von Hessen verkaufte Landeskinder an die britische Krone, die als Söldner im amerikanischen Freiheitskrieg eingesetzt wurden. Sammelstation war Kassel. Nach einer anderen Version oder vielleicht auch bewusst herbeigeführten zusätzlichen Deutung bezieht sich der Spruch auf den französischen Kaiser Napoléon III., der nach der Gefangennahme bei Sédan 1870 einige Zeit in Kassel arrestiert war.[49]

Die Kastanien aus dem Feuer holen — Einem anderen die unangenehmen Dinge abnehmen. Nach einer Fabel von Jean de La Fontaine, in der ein Affe einen Kater bat, für ihn die gerösteten Esskastanien aus dem Feuer zu holen.

Am Katzentisch sitzen — abseitsstehen, nicht beteiligt werden (Katzentische werden denen zugewiesen, die man nicht für gleichberechtigt hält. Der Katzentisch war ein abseits stehender Tisch für die Kinder oder verspätete Gäste.)[50]

Der Katze die Schelle umhängen — als einziger eine gefährliche Aufgabe übernehmen, da sich niemand dazu bereit findet der Katze eine Schelle umzuhängen. Ursprung ist eine alte Fabel, nach der die Mäuse auf den Rat einer Ratte innerhalb einer Versammlung beschlossen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie rechtzeitig vor ihr gewarnt würden. Nur fand sich bezeichnenderweise keine einzige Maus für diese gefährliche Aufgabe.[51]

Die Katze aus dem Sack lassen — offenbaren, welche (häufig auch bösen) Absichten man hatte, ehe man das Geheimnis lüftete (Wer die Katze aus dem Sack lässt, kann niemandem mehr einreden, dass ein Hase im Sack ist.)[52]

Da beißt sich die Katze in den Schwanz - Die Sache dreht sich im Kreis, beginnt von vorne. Junge Katzen beißen sich gerne in den Schwanz und drehen sich dann im Kreise

Die Katze im Sack kaufen — unüberlegt oder ungeprüft ein Risiko eingehen. Diese Redensart geht auf eine Fabel zurück, in der dem Teufel in der Neujahrsnacht eine Katze im Sack als dreibeiniger Hase verkauft wurde.[53]

Eine Katze hat sieben/neun Leben. — die Katze ist langlebig und zäh.[54]

Die Katze lässt das Mausen nicht — eine bestimmte Eigenart liegt ihm im Blut, er kann davon nicht lassen.

Alles für die Katz! / für die Katz sein. — Vergeblich sein. (nach einer Fabel von Burkard Waldis)[55][56]

Katzenjammer haben — sich elend fühlen, meist nach einer übel durchzechten Nacht mit anschließendem „Kater“. Das häufig darauf folgende „Katerfrühstück“ soll die Kopfschmerzen verschwinden lassen.[57]

Mit jemand Katz und Maus spielen — ihm seine Ohnmacht durch Schaffung immer neuer Situationen vor Augen führen.[58]

Wie Hund und Katze sein — sich nicht vertragen.[59]

Einen Kater haben — Unwohlsein beim Ausnüchtern nach Alkoholkonsum.[60]

Etwas in Kauf nehmen — Unangenehmes akzeptieren, weil gleichzeitig auch Vorteile entstehen, oder weil man seine Grundsätze nicht preisgeben will. 

Das Kind mit dem Bade ausschütten

Auf den Keks gehen — Lästig sein.

In dieselbe Kerbe hauen — Jemanden bei einem Vorhaben unterstützen. Als die Motorsäge noch unbekannt war, erzielten Holzfäller die optimale Wirkung, wenn Axthieb für Axthieb in der gleichen Kerbe landete.

Etwas auf dem Kerbholz haben — Etwas verbrochen oder ausgefressen haben. Zu Zeiten des Analphabetentums wurden Schulden häufig durch Kerben in einem Holzstab dokumentiert (wie heute noch im Restaurant die Getränke auf dem Bierdeckel). Meist wird die Ausdrucksweise für Straftäter verwendet.

Das Kind mit dem Bade ausschütten. — etwas übereilt tun, ohne die möglichen negativen Konsequenzen oder Vorteile genügend zu bedenken

Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen — jetzt ist das Befürchtete passiert bzw. es ist für eine Verhinderung zu spät

Er wurde als Kind zu heiß gebadet. — er ist nicht normal, er hat einen Dachschaden

Wir werden das Kind schon schaukeln — Wir werden das schwierige Problem lösen

Mit Kind und Kegel — mit großer Begleitung. „Kegel“ wurden die unehelichen Kinder genannt

Er ist ein großer Kindskopf — er hat, obwohl erwachsen, noch die mentalen Eigenheiten oder Vorlieben eines Jugendlichen an sich

Für jemand die Kindsmagd spielen. — jemand alle Klein- oder Drecksarbeiten abnehmen müssen. Die Kindsmagd hatte die Kinder zu beaufsichtigen und u.a. all das aufzuräumen, was beim Spielen liegen geblieben war.

Mit der Kirche ums Dorf gehen — Umständlich sein, einen unnötigen Umweg machen. „Die Kirche“ bezeichnete früher die Kirchengemeinde oder Prozession, die einen unnötigen oder auch nur langen Weg beschreitet. Die Länge des Prozessionsweges hing zumeist von der Bedeutung des Anlasses ab, blieb so mal innerhalb des Dorfes, führte aber auch schon mal auf die Felder hinaus, vgl. Bittprozession.

Lass die Kirche im Dorf! — Übertreibe nicht oder handele umsichtig.

Komm mir auf die Kirchweih! — Dezente Umschreibung des berühmten Götz-Zitates. Um einen ungewollten Besuch zu diesem Festtag zu vermeiden, wurde im sparsamen Oberschwaben gerne ergänzt „aber brings Essen selber mit“.

Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen — Warnung vor einer unverträglichen Person. Bereits um 1350 schreibt der Berner Dominikanerpater Ulrich Boner: „Wer mit Herren Kirschen esse, dem würfen sie danach die Stiele in die Augen“.

Halt die Klappe! — Sei still!

Der muss wohl mit dem Klammerbeutel gepudert sein! — Er muss verrückt sein, wenn er so etwas tut. Gemeint ist hier der Beutel im Mehlkasten einer Mühle, der durch eine klammerähnliche Vorrichtung geschüttelt wird, um die Kleie vom Mehl zu trennen. Wenn der Mehlkasten während des Mahlens geöffnet wird, stäubt das Mehl den Müller ein.[61] Das ist nicht nur unangenehm, sondern erhöht auch die Gefahr einer Staubexplosion. Bundesweit bekannt wurde diese Redensart durch Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

Jemanden über den grünen Klee loben — Jemanden über alle Maßen hervorheben. Während heutige Gärtner den Klee im Beet tunlichst vermeiden, galt im Mittelalter den Minnesängern die Kleeblume als außerordentlich edle Blüte und wurde dementsprechend von Wolfram von Eschenbach oder Walther von der Vogelweide gelobt.[62] Ursprünglich bedeutete es im eigentlichen Wortsinn nur, dass dem Gelobten eine größere Lebenskraft zugeschrieben wurde.[63][64]

Jemanden über die Klinge springen lassen — Jemanden zu Fall bringen, ihn stürzen oder beseitigen. Mit Klinge war das Henkerschwert gemeint, das den Kopf vom Rumpf trennte.

Knall und Fall — Plötzlich, ohne Vorankündigung. Wohl aus der Jägersprache stammend, wo das Wild im gleichen Moment wie der Schuss fällt.

Eine Sache übers Knie brechen — Etwas vorschnell und zu wenig überlegt durchführen. Das Knie wird spontan zu Hilfe genommen, das Ergebnis ist aber wenig professionell.

Einen Knopf dran machen — Fertigstellen, abschließen. Die Knöpfe anzunähen sind die letzten Handarbeiten bei der Produktion von Anzügen.

Einen Koffer stehen lassen — Eine übel riechende Blähung absondern.

Es geht um Kopf und Kragen (1) bzw. Er redet sich um Kopf und Kragen (2) — Es geht um Leben und Tod. Es geht ums Ganze (1) bzw. er verliert mit seiner Aussage alle Chancen auf ein mildes Urteil (2). Kragen bedeutet hier so viel wie Hals.

Man darf nicht den Kopf in den Sand stecken — Man kann die Sache nicht einfach negieren und hoffen, dass sie dann an uns vorbei geht. Angeblich, aber nicht wirklich, stecken Strauße bei Gefahr ihren Kopf in den Sand.

Ihm habe ich den Kopf gewaschen. - Ich habe ihn zurechtgewiesen, ihm die Meinung gesagt.

Seinen Kopf durchsetzen — Seinen Willen durchsetzen, auf seiner Meinung beharren, stur sein.

Man wird dir (dafür) nicht gleich den Kopf abreißen! -- Du hast zwar einen Fehler gemacht aber es gibt Schlimmeres.

Den Korb, auch Brotkorb, höher hängen — Etwas schwieriger machen, den Zugang erschweren.[65] Vgl. Brotkorbgesetz.

Einen Korb bekommen — Abgewiesen werden, eine Bitte nicht erfüllt bekommen. Troubadoure erhofften sich, von ihrer Angebeteten erhört zu werden. Wenn aber von der Burg ein Korb ohne Boden herab gelassen wurde, schlug die Hoffnung in Enttäuschung um.

Etwas oder jemanden aufs Korn nehmen — Bildlich auf jemanden oder etwas zielen. Beim Gewehr bildet das Korn zusammen mit der Kimme die Zielvorrichtung.

Es sieht hier aus wie Kraut und Rüben — Es herrscht ein wildes Durcheinander/eine heillose Unordnung. Aus der Küchensprache, wo Kraut und Rüben in einem Topf zusammen gemengt werden.

Wild ins Kraut schießen — Ungezügelt, irrational, unkoordiniert ablaufen. Vor allem in Verbindung mit Spekulationen und Gerüchten häufig verwendet.

Bei jemandem in der Kreide stehen — Schulden haben. Wirte und Krämer pflegten Forderungen mit Kreide an eine Tafel zu schreiben, bis sie erfüllt wurden. vgl. „Kerbholz“.

Kreide fressen — Entgegen der eigenen Absicht oder Gesinnung Friedfertigkeit vortäuschen. Vermutlich aus dem Märchen Der Wolf und die sieben jungen Geißlein, in dem geschildert wird, wie der Wolf Kreide frisst, um seine Stimme zarter zu machen.

Wie Krethi und Plethi. — Wild zusammengewürfelte Mannschaft. Nach der Bibel (2 Sam 8,18 EU), quasi eine „Fremdenlegion“ aus Kretern und Philistern von König David.

Drei Kreuze machen — Etwas überstanden haben. Das Bekreuzigen der Christen symbolisiert das Überstehen einer Aufgabe oder Prüfung. Dazu kommt das Sinnbild der Dreifaltigkeit.[66]

Vor jemandem zu Kreuze kriechen — Um Abbitte nachsuchen oder unterwürfig um Vergebung bitten.

Krokodilstränen weinen — Unechte Tränen der Rührung, des Schmerzes oder der Trauer vergießen. In der antiken Mythologie weinten angeblich die Harpyien wie Kinder, um damit Menschen anzulocken. Im Mittelalter übertrug man diese Fähigkeit auf Krokodile.[67]

 

Das ist überflüssig wie ein Kropf — Darauf kann man leichten Herzens verzichten. Der Kropf ist eine Krankheit, auf die man keinerlei Wert legt.

Ich bin doch kein Krösus — Ich bin nicht so reich, um das bezahlen zu können. Nach einem griechischen König Krösus, der zeitweise sagenhaft reich gewesen sein soll.

Eine Kröte schlucken müssen — Etwas Unangenehmes akzeptieren müssen.

Der Kuckuck soll dich holen! (auch: „Zum Kuckuck (nochmal)!“, „Zum Kuckuck damit!“) — Scher dich zum Teufel! Böser Fluch. Kuckuck war nämlich einst ein Synonym für Teufel.

Eine ruhige Kugel schieben — Sich nicht durch große Aktivitäten oder Fleiß bemerkbar machen.

Das ist eine Kugelfuhr — Das ist sehr schwierig zu bewerkstelligen. Munitionstransporte an die Front stellten eine gewaltige logistische Herausforderung dar und mussten gut vorbereitet bzw. abgesichert werden.

Das geht auf keine Kuhhaut — Übertreibender Ausdruck (Hyperbel) der Empörung, der besagen will, dass über eine bestimmte Sache oder Person so viel Empörendes zu berichten wäre, dass zur Niederschrift nicht einmal eine Kuhhaut ausreichen würde. Pergament wird aus den Häuten von Schafen hergestellt, „Kuhhaut“ bezeichnet insofern ein zwar nicht real übliches, aber als besonders groß vorzustellendes Beschreibmaterial. Eine andere Erklärung besagt, dass die Redensart auf die Gründung der Stadt Karthago zurückgeht, als die Königin Dido sich so viel Land erbat, wie sie mit einer Kuhhaut umschließen konnte. Nachdem sie die Zusage hatte, zerschnitt sie die Haut in dünne Streifen, die aneinandergelegt ein riesiges Gebiet umschlossen.

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