Die Judenverfolgunfg im Dritten Reich (1941-1942)

Автор: Пользователь скрыл имя, 17 Апреля 2011 в 21:55, реферат

Краткое описание

I. Einleitung

II. Im Allgemeinen.

III. Polen unterm Hakenkreuz.

IV. Exekutionen im Osten.

V. Die “Aussiedlung” (1942).

VI. Deportationen im Westen.

VII. Auschwitz.

VIII. Deutschland wird “judenrein”.

IX. Literaturverzeichnis.

Файлы: 1 файл

Die Judenverfolgunfg im Dritten Reich.doc

— 209.00 Кб (Скачать)

der gemarterten Erde Polens und der ehemaligen Sowjetunion, auch  auf  dem

Boden der frьheren Vernichtungslager und Erschiessungsgruben,  wдchst  ein

Gras, und mit ihm wдchst die Gefahr des Vergessens.

    III. Polen unterm Hakenkreuz. 

    “Heute, mein Fьhrer, steht das Volk einiger denn je um  sie  geschart.

Was Sie von diesem Volk fordern werdern, es wird freudig alles in  blindem

Vertrauen geben. Es wird in blindem Vertrauen dem Fьhrer folgen.  Wie  ein

stдhlerner Block im glьhenden Feuer gewaltiger Ereignisse  ist  heute  die

Einheit Deutschlands.

    Das Volk geht dorthin und wird  dorthin  marschieren,  wohin  Sie  die

Richtung geben. Sei es zum erwьnschten  Frieden,  sei  es  aber  auch  zum

entschlossensten Widerstand.

    Niemals aber haben wir, das deutsche Volk, freudiger  und  ьberzeugter

und entschlossener den Willen bekundet: Fьhrer befiehl, wir folgen”. 

                                                             Hermann Gцring. 

    Die Judenverfolgung in Polen beschrдnken sich natьrlich nicht mit  dem

Zeitabschnitt von 1941 bis 1942. Sie haben eine lange Vorgeschichte.

    Historisch gesehen, die Beziehungen zwischen  Bevцlkerung  Polens  und

Deutschlands  waren  immer  gespannt.  Davon  zeugen   zahlreiche   lokale

Konflikte, die spдter in die Kriege ьbergangen. Territoriale Ansprьche von

beiden Seiten verschдrften die Situationen an der Grenze.

    Deutschland hat wдhrend des zweiten Weltkrieges alle Bilanzen gezogen.

Die ersten Schцsse knallten nдmlich auf dem Gelдnde von Polen. Dieses Land

wurde  zum  ersten  Objekt  der  deutschen  Aggression.  Die  Truppen  der

deutschen Soldaten marschierten am 1. September 1939 ein im  Einklang  mit

Panzer- und Flugzeugemotorengebrьll. Polen gab blitzschnell den Widerstand

auf. Es fiel unter die Stiefel von Siegern.

    “Hitlerkameraden”  konnten sich aber mit einem  blossen  Untergang  von

Polen  nicht  befriedigen.  Das  Land  verwandelte  sich  zu   einem   der

schlimmsten Polygonen, wo die Rassenpolitik durchgemacht wurde.

    Es lohnt sich nicht, die ganze bьrokratische  Begrьndung  (eine  Menge

von Unterlagen) anzufьhren, um  das,  auf  welche  Weise  das  System  der

Judenverfolgung aufgebaut wurde, zu zeigen. Es wird eine kurze  Verordnung

von 14. November 1939 reichen: 

    “Erhebliche durch die Juden  verursachte  Missstдnde  im  цffentlichen

Leben  des  Verwaltungsbereichs  des   Regierungsprдsidenten   zu   Kalish

veranlassen mich, fьr den Verwaltungsbereich des Regierungsprдsidenten  zu

Kalish folgendes zu bestimmen: 

                                     § 1 

    Als besonderes Kennzeichen tragen Juden ohne Rьcksicht auf  Alter  und

Geschlecht am rechten Oberarm unmittelbar unter der Achselhцle eine 10  cm

breite Armbinde in judengelber Farbe. 

                                     § 2 

    Juden dьrfen im Verwaltungsbereich des Regierungsprдsidenten zu Kalish

in der Zeit von 17 - 8 Uhr ihre Wohnung  ohne  meine  besondere  Genehmung

nicht verlassen. 

                                     § 3 

    Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung werden mit dem Tode bestraft.

Bei Vorliegen mildender Umstдnde kann  auf  Geldstrafe  in  unbeschrдnkter

Hцhe oder  Gefдngnis,  allein  oder  in  Verbindung  miteinander,  erkannt

werden. 

                                     § 4 

    Diese Verordnung tritt bis auf die Bestimmung in § 1  sofort  von  18.

November 1939 ab in Kraft. 

Lodz, den 14. November 1939. 

                                           Der Regierungsprдsident zu Kalish

                                                                   Ьbelhцr”. 

    Hinter den ganz  offiziell  und  absolut  neutral  klingenden  Wцrtern

versteckt  sich  der  Begriff  “Ghetto”.  Eine  von  Hдflingen  Mary  Berg

beschreibt in irhen Tagebьchern, die sie spдter (“Zwei Jahre im Warschauer

Ghetto”) genannt und verцffentlicht hat, ihr Leben darin. Jede  Seite  ist

ein kompromissloses Zeugnis und eine offene Beschuldigung: 

    “15. November 1940.

    Heute wurde das judische Ghetto offiziell  eingerichtet.  Es  ist  den

Juden verboten,  sich  ausserhalb  seiner  Grenzen  zu  bewegen,  die  von

bestimmten Strassen gebildet werden. Es  herrscht  grosse  Aufregung.  Die

menschen eilen nervцs in den Strassen hin  und  her  und  geben  flьsternd

Gerьchte weiter, eines phantastischer als das andere.

    Die Arbeit an den Mauern, die fast drei Meter hoch werden sollen,  hat

schon begonnen. Von Nazi-Soldaten bewacht, schichten jьdische Mauer Ziegel

auf Ziegel. Wenn einer nicht schnell  genug  arbeitet,  wird  er  von  den

Aufsehern geschlagen. ich muss an unsere Sklaverei in Дgypten denken,  wie

sie in der Bibel beschrieben ist. Aber wo  ist  der  Moses,  der  uns  aus

dieser neuen Knechtschaft fьhren wird?

    Am Ende der Strassen, die noch nicht vцllig fьr den  Verkehr  gesperrt

sind, stehen deutsche Wachen. Deutsche und Polen  dьrfen  das  abgesperrte

Viertel betreten, aber keine Pakete bei  sich  tragen.  Das  Gespenst  des

Hungertodes steht uns allen vor Augen”. 

    Die  Nazisverbrecher  дusserten   eine   feine   Erfindlichkeit   beim

Einrichten des Ghettos. Als hдtten sie vorausgesehen, dass  sie  fьr  ihre

Taten Verantwortung tragen werden (nicht  die  propagierte,  sondern  ganz

reale), machten sie alles so, dass es die Mцglichkeit gab, sich  in  einem

Gerichtsprozess zu verteidigen. Ein jeder Nazi, sogar derjenige,  der  ein

unmittelbarer  Vollzieher  der  Rassentheorie,  konnte   die   Beschuldung

ablehnen. Er hatte immer das  Argument,  er  habe  Folge  dem  Befehl  des

Obergestellten geleistet, wenn das aber nicht funktionierte, er hatte noch

eine Chance,  und  zwar:  er  selbst  habe  niemanden  totgeschlagen  oder

geschossen. Die Juden starben selber. Er weiss nicht,  woran  das  gelegen

habe - vielleicht am Hunger oder an der Kдlte. Diese Erscheinung  befanden

sich aber ausserhalb seiner Befugnisse.

    Inzwischen funktionierte  der  Mechanismus  des  Massenmordes  weiter.

Kдlte, Hunger, Blokade und  Beschrдnkung  der  Bewegungen  arbeiteten  mit

Nazis Hand in Hand zusammen: 

    “4. Januar 1941.

    Das Ghetto liegt im tiefen Schnee. Es ist schrecklich kalt, und  keine

Wohnung ist geheizt. Wo ich auch hingehe, finde ich die Menschen in Decken

gehьllt oder  unter  Federbetten  zusammengekauert,  soweit  diese  warmen

Sachen nicht schon von  den  Deutschen  fьr  ihre  Soldaten  beschlagnahmt

worden sind. Die bittere Kдlte macht die  deutschen  Posten,  die  an  den

Ghettotoren Wache stehen, noch grausamer als sonst.  Wenn  sie  durch  den

tiefen Schnee auf und ab stapfen, schiessen sie von Zeit zu Zeit. Nur  so,

um sich aufzuwдrmen. Viele Passanten werden ihre Opfer. Andere Wachen, die

sich wдhrend ihres dienstes langweilen, organisieren sich  eine  besondere

unterhaltung. Sie wдlen sich zum Beispiel ein  Opfer  unter  den  zufдllig

Vorьbergehenden und befehlen ihm sich mit dem Gesicht  in  den  Schnee  zu

werfen. Wenn er einen Barr trдgt, reissen sie ihn aus, bis der Schnee sich

vom Blut rot fдrbt. Falls so ein Nazi schlechter Laune ist, kann auch  der

judische Polizist, der mit ihm Wache steht, das Opfer sein.

    Gestern beobachtete ich, wie ein  deutscher  Gendarm  einen  judischen

Polizisten auf der Chlodna-Strasse, in der nдhe des Durchgangs vom grossen

zum kleinen Ghetto, “exertieren”  lies. Der  junge  Mann  war  zum  Schluss

vцllig auser Atem, aber der nazi zwang ihn weiter auf und nieder,  bis  er

in einer Blutlache zusammenbrach. Jemand rief nach einen Krankenwagen, und

der judische Polizist wurde auf eine Bahre gelegt und mit einem  Handwagen

fortgebracht. Im ganzen Ghetto gibt es  nur  drei  Krankenwagen,  deswegen

werden meistens Handwagen benutzt...”. 

    Um sich zu  versichern,  dass  getroffene  Massnahmen  effektiv  sind,

beschrдnkten  Nazisverbrecher  die  Lieferungen  von  Lebensmitteln   nach

Ghetto. 

    “28. Februar 1941.

    Die Brotknappheit wird immer  schlimmer.  Auf  die  Lebensmittelkarten

gibt es sehr wenig, und auf dem Schwarzen  Markt  kostet  ein  Pfund  Brot

jetzt zehn Zloty. Das  Brot  ist  schwarz  und  schmekt nach  Sдgespдnen.

Weisses Brot kostet sogar 15 bis 17 Zloty. Auf der “arischen”  Seite  sind

die Preise viel niedriger”. 

    Und gleichzeitig wurde Ghetto mit neuen Opfern, die  aus  Fluchtlingen

bestanden, immer mehr  bepackt.  Es  herrschte  totale  Antisanitдrie.  Im

Winter 1941 zugefrorene Abwдsserrцren wurden nie renoviert. Der Mangel  an

Arzneien fьhrte zur Gefahr der Cholera-Epidemie.

    Das war aber nicht der  Schluss,  der  den  Becher  des  Unglьcks  zum

Ьberlaufen bringen kцnnte. Der Mensch  kann  viel  erdulden,  wenn  er  in

psychologischer Ruhe ist. Das verstanden  die  Nazi  und  als  das  letzte

Mittel wurde von ihnen Desinformation erschцpferischen Charakters in  Gang

gesetzt: 

    “17. April 1942.

    Das ganze Ghetto war heute in Panikstimmung.  Die  Leute  verschlossen

eilig  ihre  Lдden.  Es  lief  ein  Gerьcht  um,   dass   ein   besonderes

“Vernichtungskommando”, das schon den Pogrom  in  Lublin  verьbt  hat,  in

Warschau angekommen sei, um auch hier ein Massaker zu organisieren”. 

    Wir haben die Zeilen nur von einem Menschen angefьrt.

    Also nur von einem Opfer.

    Insgesamt betrug die Zahl von Opfern  4800000  Menschen,  unter  denen

1600000 ums Leben gekommen sind.

    IV. Exekutionen im Osten. 

    “Ich will hier vor Ihnen in aller Offenheit  auch  ein  ganz  schweres

Kapitel erwдhnen. Unter uns soll es einmal ganz offen ausgesprochen  sein,

und trotzdem werden wir in der Цffentlichkeit nie darьber reden...

    Ich meine jetzt die Judenevakuierung,  die  Ausrottung  des  jьdischen

Volkes. Es gehцrt zu den Dingen, die man leicht ausspricht.- “Das jьdische

Volk wird ausgerottet”, sagt ein jeder Parteigenosse, “ganz klar, steht in

unserem Program, Ausschaltung der Juden, Ausrottung,  machen  wir”...  Von

allen, die so reden, hat keiner zugesehen, keiner hat  es  durchgestanden.

Von euch werden die meisten  wissen,  was  es  heisst,  wenn  100  Leichen

beisammenliegen,  wenn  50  daliegen  oder  wenn   1000   daliegen.   Dies

durchgestanden zu haben und dabei - abgesehen von  Ausnahmen  menschlicher

Schwдchen - anstдndig geblieben zu sein, das hat uns  hart  gemacht.  Dies

ist ein niemals geschriebenes  und  niemals  zu  schreibendes  Ruhmesblatt

unserer Geschichte”. 

                                          Heinrich Himmler in einer Rede vor

                                     SS-Fьhrern in Posen am 4. Oktober 1943. 

    Exekutionen im Osten hatten ein vielfaltigen Charakter.

    Dass  Hitler  in  seinem  Programm   die   Absichten   дusserte,   die

Untermenschen zu vernichten, zu denen ausser Juden auch  Slaven  gehцrten,

ist weltbekannt.

    Die  Handlungen  von  Nazis  verbreiteten  sich  auf  Russen,   Polen,

Ukrainern,  Tschechen  und  Slovaken.  Bis  jetzt  sind  die  Stellen  der

Massenmorde nicht zu vergessen.

    Ein besonderer Punkt ist der Krieg mit Partisanen. Dass  die  Menschen

auf dem besetzten Gelдnde Widerstand leisten, war ausserhalb des deutschen

Verstдndnisses. Darьber hinaus wurden die Menschen, die an  der  Teilnahme

an der Partisanenbewegung verdдchtigt gewesen waren, sehr hart behandelt.

Zahlreiche  Foltern,  mittelдlterische  Erfindlichkeit   beim   Umbringen,

Verfolgerungen  der  Verwandten  bleiben  bis  jetzt  im  Gedдchtnis   der

Цffentlichkeit.

    Natьrlich wurden Juden von Nazis nicht ausser Acht gelassen. 

    Aus dem Tagebuch des SS-Hauptscharfьhrers Felix Landau. 

    “11.07.1941. Um 11 Uhr  Abends  kamen  wir  zurьck  zur  Dienststelle.

Hochbetrieb. Unten im Keller, den ich  noch  vormittags  ausgerдumt  habe,

stehen  fьnfzig  Hдftlinge,  darunter  zwei  Frauen.  Ich   lцste   sofort

freiwillig einen Kameraden - der bei diesen Wache hatte -  ab.  Fast  alle

werden morgen erschossen. Die meisten Juden unter ihnen  waren  aus  Wien.

Sie trдumten noch immer von Wien. Ich mache bis drei Uhr frьh des  anderen

Tages Dienst. Hundemьde komme ich dann endlich um halb vier Uhr ins Bett. 

    12.7.41. Um sechs Uhr frьh  werde  ich  plцtzlich  aus  meinem  festen

Schlaf geweckt. Zur Execution antreten. Nun  gut,  spiele  ich  halt  noch

Henker und anschliessend Totengrдber, warum nicht. Ist doch  eigentьmlich,

da liebt man den Kampf und dann muss man wehrlose Menschen ьber den Haufen

schiessen. Dreiundzwanzig sollten  erschossen  werden.  Darunter  befinden

sich die schon erwдhnten Frauen. Sie  sind  zu  bestaunen.  Sie  weigerten

sich, von uns auch nur ein Glas Wasser anzunehmen. Ich werde  als  Schьtze

eingeteilt und habe eventьll Flьchtende zu  erschiessen.  Wir  fahren  die

Landstrasse einige Kilometer entlang und gehen dann rechtseitig  in  einen

Wald. Wir sind  nur  sechs  Mann  augenblicklich  und  suchen  nach  einem

geeigneten Ort zum Erschiessen und Vergraben. Nach wenigen  Minuten  haben

wir so etwas gefunden. Die Todeskandidaten treten mit Schaufeln an, um ihr

eigenes Grab zu schaufeln.  Zwei  weinen  von  allen.  Die  anderen  haben

bestimmt erstaunlichen Mut. Was wohl jetzt in  diesem  Augenblick  in  den

Gehirnen  vorgehen  mag?  Ich  glaub,  jeder  hat  eine  kleine  Hoffnung,

irgendwie doch nicht erschossen zu werden. Die Todeskandidaten  werden  in

drei  Schichten  eingeteilt,  da  nicht  so  viele  Schaufeln  hier  sind.

Информация о работе Die Judenverfolgunfg im Dritten Reich (1941-1942)