Zusammensetzung. Klassifikation der Zusammensetzungen

Автор: Пользователь скрыл имя, 27 Ноября 2011 в 14:58, реферат

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Die Zusammensetzung, d. h. die Bildung neuer Wörter durch das Aneinanderrücken der Stämme, ist in den indoeuropäischen Sprachen eine der produktivsten Arten der Wortbildung. Die zweite Bedeutung des Terminus Zusammensetzung ist auch die Bezeichnung eines einzelnen zusammengesetzten Wortes. Die deutsche Sprache ist besonders reich an Zusammensetzungen: Redeteil, Schlafzimmer, Dampfschiff, dunkelblau, stattfinden u. a. m.

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Einleitung 3
1. Die Bestimmung des Begriffs „Die Zusammensetzung“ 4
2. Klassifikation der Zusammensetzungen 12
3. Zusammenbildung 16
Resümee 19
Literaturhinweise 20

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     Föderale Bildungsagentur

     Novosibirsker Staatliche Pädagogische Universität 

     Fakultät für Fremdsprachen Lehrsprachen

     Lehrstuhl für Deutsch 
 
 

     Referat in Lexikologie zum Thema 

     Zusammensetzung. Klassifikation der Zusammensetzungen.

     Zusammenbildung. 
 
 
 
 

     Geschrieben von:

     Studentin Gr. 371

     Tatjana Poljanskaja 

     Geprüft von:

     Dr. phil., Prof.

     Irina Viktorovna Archipova 
 
 
 
 

Novosibirsk, 2009 
Inhalt
 

 

Einleitung

 

     Die Zusammensetzung, d. h. die Bildung neuer Wörter durch das Aneinanderrücken der Stämme, ist in den indoeuropäischen Sprachen eine der produktivsten Arten der Wortbildung. Die zweite Bedeutung des Terminus Zusammensetzung ist auch die Bezeichnung eines einzelnen zusammengesetzten Wortes. Die deutsche Sprache ist besonders reich an Zusammensetzungen: Redeteil, Schlafzimmer, Dampfschiff, dunkelblau, stattfinden u. a. m.

     Eine große Anzahl von zusammengesetzten Wörtern weist die russische Sprache auf:  пароход, солнцепек, маслобойка, дымоход u. m. Ähnliche Zusammensetzungen gibt es auch in der englischen und französischen Sprachen: engl. black-board, side-walk, blue-bell, blood-thirsty usw.; frz. grandpere, grandmere, banqueroute, basbleu usw. und auch in anderen Sprachen.

     Die substantivische Zusammensetzung ist in der deutschen Sprache besonders produktiv. Man sagt: der Deutsche setze gerne zusammen. Als sprachliche Kuriositäten führen wir 2 „Wortungeheuer“ an: Schifffahrtsgesellschaftsdirektorsstellvertretersgemahlin (6 Komponenten, 57 Buchstaben); Alexanderplatzhochhausspatzenfamiliennestkinder (8 Komponenten, 47 Buchstaben).

 

  1. Die Bestimmung des Begriffs „Die Zusammensetzung“
 

     Die Zusammensetzung ist die wichtigste und häufigste Form der deutschen Wortbildung. Zusammensetzungen entstehen, wenn 2 oder mehrere selbständige Wörter zu einer neuen Worteinheit verbunden werden, z. B.: dunkelrot, kinderlieb, Dampfschiff, Schlaffrock, freisprechen, stattfinden u. a. m.

     In einer Zusammensetzung unterscheidet man gewöhnlich das Bestimmungswort und das von ihm zu bestimmende Grundwort, das die Zugehörigkeit des Wortes zu einer Wortart und bei substantivischen Zusammensetzungen des Geschlecht des Kompositum bestimmt. Das Grundwort wird allein flektiert, z. B. des Haustors, des Kindergartens.

     Verschiedene semantische Beziehungen zwischen den Komponenten der Komposita zeigen, wie die innere Valenz in der Wortstruktur realisiert wird.

  1. Kopulative Zusammensetzungen mit kopulativem Verhältnis, bei dem die Komponenten logisch gleichgeordnet sind: Dichterkomponist, Strichpunkt, Freundfeind (ein Wort von L. Feuchtwanger), nasskalt, süßsauer, schwarz-weiß, dreizehn, deutsch-russisch etc. Zwischen den Komponenten kann man „und“ einfügen.
  2. Satz- oder Imperativnamen (syntaktische Wörter) mit erstarrtem Verhältnis (vgl. Zusammenrückungen): Rührmichnichtan, Langeweile, Tischleindeckdich, infolge, demgemäß, währenddessen etc.

     Die Zusammensetzung ist eine sehr alte Art der Wortbildung und beruht auf der ursprünglichen Undifferenziertheit des Nomens; das vorstehende Nomen trat als Attribut zum nachstehenden Nomen auf. Die Reste dieser Erscheinung finden wir noch in den Sprachen des indoeuropäischen Systems, z. B. in der russischen Sprache: жар-птица, бой-баба, кремень-человек. Die Überbleibsel der alten Undifferenziertheit sind auch in den späteren Perioden der Sprachentwicklung vorhanden und zwar in den gleichen Stämmen und Kasusendungen der Substantive und der Adjektive, die sich schon zu selbständigen grammatischen Kategorien entwickelt haben. In der lateinischen Sprache ist es unmöglich, in folgenden Fällen das Substantiv von dem Adjektiv der Form nach zu unterscheiden: hortus magnus – ‚der große Garten’ – M., rosa bona – ‚ die schöne Rose’ – F., templum altum – ‚der hohe Tempel’ – N.

     Gemeinsame Stämme für Substantive und Adjektive sind auch in den germanischen Sprachen vorhanden, z. B. im Gotischen. Dieselbe Erscheinung tritt auch in der altrussischen Sprache auf: добр молодец, красна девица, красно солнышко. Auch hier fehlen besondere Kasusendungen für das Adjektiv, seiner Form nach fällt es mit dem Substantiv zusammen.

     Die historischen Wurzeln der Zusammensetzung sind also in der alten Undifferenziertheit des Nomens zu suchen; in der modernen deutschen Sprache tritt im zusammengesetzten Wort die erste Komponente meist als Attribut zu der zweiten auf: Augapfel, Gasthaus, Fußbrett u. a.

     Das zusammengesetzte Wort dient manchmal auch dem Ausdruck syntaktischer Verhältnisse; dabei fällt das zusammengesetzte Wort der Bedeutung nach völlig mit der entsprechenden freien syntaktischen Wortverbindung zusammen. Die Möglichkeit, freie syntaktische Verhältnisse durch ein zusammengesetztes Wort auszudrücken, ist ein spezifisches Merkmal der deutschen Sprache, z. B. das zusammengesetzte Wort der Arbeitsplan drückt dieselbe Bedeutung aus wie die Wortgruppe der Plan der Arbeit, das Wort das Kulturhaus bedeutet dasselbe wie das Haus der Kultur, der wirtschaftsplan dasselbe wie der Plan der Wirtschaft usw.

     Dieses Problem wird von sowjetischen Gelehrten betrachtet, z. B. von M. D. Stepanowa und W. M. Pawlow.

     M. D. Stepanowa behauptet, dass die Zusammensetzung in der deutschen Sprache ein Wortbildungsmittel ist und zur Bildung neuer Wörter, d. h. zum Ausdruck von Begriffen dient. Zugleich kann die Zusammensetzung auch als Ausdrucksmittel der syntaktischen Verhältnisse im Satz benutzt werden. Jedoch sind zusammengesetzte Wörter einerseits und syntaktische Wortverbindungen andererseits ihrer Funktion nach nicht identisch.

     Viel bestimmter äußert sich in dieser Hinsicht W. M. Pawlow. Er unterstreicht die Bedeutung  der Zusammensetzung als ein Mittel, syntaktische Verhältnisse auszudrücken, und führt überzeugende Beispiele an. W. M. Pawlow leugnet aber die wortbildende Rolle der Zusammensetzung auch nicht ab.

     Das zusammengesetzte Wort als eine lexikalische Einheit unterscheidet sich durch seine strukturelle Ganzheit nicht nur von der freien syntaktischen, sondern auch einen einheitlichen Begriff ausdrückt.

     Die Komponenten des zusammengesetzten Wortes sind so eng verschmolzen, dass es als selbständige Einheit aufgefasst wird. Die strukturelle Einheitlichkeit der Form wird verschiedenartig charakterisiert:

  • phonetisch – durch die Hauptbetonung der ersten Komponenten – ’Arbeits‚plan (die Komponenten der Wortverbindung werden gleich betont – der ’Plan der ’Arbeit);
  • orthographisch – durch die Zusammenschreibung;
  • grammatisch – durch ein grammatisches Merkmal für den ganzen Komplex (bei der Wortverbindung behält jede der Komponenten ihre eigene grammatische Charakteristik).

    (Vgl. der Wollstoff       – des Wollstoffes;

             der wollene Stoff – des wollenen Stoffes.)

     Der Unterschied zwischen einem zusammengesetzten Wort und einer syntaktischen Wortverbindung besteht auch darin, dass die letztere Modalität besitzt (die Bejahung, die Einschätzung der Realität der Handlung), das zusammengesetzte Wort aber drückt keine Modalität aus, z. B. die syntaktische Gruppe das schwarze Brot entspricht dem Komplex das Brot ist schwarz. Die beiden Gebilde bejahen das Vorhandensein einer Eigenschaft, eines Merkmals. In dem Wort das Schwarzbrot fehlt aber diese Bejahung. Die Eigenschaft lässt sich nicht von dem Gegenstand trennen, und das ganze Wort drückt einen neuen Begriff aus, in diesem Fall eine besondere Brotsorte.

     Man unterscheidet syntaktische und lexikalische stehende Wortverbindungen: Die ersten bezeichnen einen von der Struktur des Satzes abgesonderten Begriff, der beim Sprechen hervortritt; die zweiten geben einen Gegenstandsbegriff wieder, der außerhalb des Redestroms existiert. Auf diese Weise verwandelt sich die lexikalische Einheit, d. h. sie wird zu einem den Wortschatz bereichernden Faktor.

     Den Fragen der Unterschiede zwischen den syntaktischen und lexikalischen Wortverbindungen (d. h. grammatischen und lexikologischen) schenkten viele Sprachforscher ihre Aufmerksamkeit: A. A. Schachmatow, L. W. Stscherba, V. W. Winogradow u. a.

     Die Zusammensetzung als Art der Wortbildung hatte große Bedeutung in allen früheren Entwicklungsperioden der deutschen Sprache; diese Wortbildungsart ist auch für andere germanische Sprachen wichtig. Zusammengesetzte Wörter finden wir in den schriftlichen Denkmälern der ältesten uns erhaltenen germanischen Sprache, nämlich der gotischen.

     Im Althochdeutschen erscheinen die Zusammensetzungen in verschiedenen Literaturgattungen – in klerikalen Denkmälern bei Titan, Isidor, Notker u. a., in epischen – Hildebrandslied usw., z. B. sigikampf ‚der siegreiche Kampf’, êristboran ‚der Erstgeborene’, sunufatarungo ‚Sohn und Vater’ u. a. In den mittelhochdeutschen Denkmälern verschiedener Literaturgattungen; kuchenmeister ‚der Koch’, vastnaht ‚Abend vor Beginn der Fastenzeit’, u. a.

     Die Entwicklung der Zusammensetzung geht nicht gleichmäßig vor sich. So ist die Zusammensetzung in der althochdeutschen Periode mehr entwickelt als in der mittelhochdeutschen.

     Vom 17. Jahrhundert an wird die Zusammensetzung als wortbildendes Mittel besonders produktiv. In dieser Periode entwickelt sich überhaupt eine Reihe von Zügen, die der modernen deutschen Sprache eigen sind. Das, was früher in den älteren Epochen, nur als Tendenz existiert hat, beginnt sich jetzt mehr und mehr zu entwickeln und wird zu einer der Gesetzmassigkeiten des deutschen Sprachsystems. In der modernen deutschen Sprache sind die zusammengesetzten Wörter in allen Sprachstilen sehr gebräuchlich.

 

  1. Klassifikation der Zusammensetzungen
 

     Es gibt verschiedene Prinzipien, nach denen die zusammengesetzten Wörter klassifiziert  werden. Zuerst kann man sie vom morphologischen Standpunkt aus klassifizieren.

     Die zusammengesetzten Wörter können einer beliebigen Wortart angehören. Die Zugehörigkeit der Zusammensetzung zu einer bestimmten Wortart hängt in der Regel vom zweiten Element ab, das die grammatische Charakteristik des ganzen Kompositums dargestellt. Als erstes Element kann eine beliebige Wortart auftreten.

     Das zusammengesetzte Substantiv kann z. B. folgende morphologische Struktur haben:

     Substantiv + Substantiv – Silbermünze, Hofhund;

     Adjektiv + Substantiv – Schwarzbrot, Graukopf;

     Verballstamm + Substantiv – Schreibtisch, Bindelaut;

     Zahlwort + Substantiv – Dreieck, Zweikampf;

     Pronomen + Substantiv – Ichform, Selbstgespräch;

     Adverb + Substantiv – Zusammenkunft, Voraussage;

     Präposition + Substantiv – Zusammenkunft, Umwelt.

     Das zusammengesetzte Adjektiv besteht aus:

     Adjektiv + Adjektiv – dunkelrot, hellblau;

     Substantiv + Adjektiv – blutrot, stockdunkel;

     Verbalstamm + Adjektiv – siedeheiß, merkwürdig;

     Zahlwort + Adjektiv – zweigliedrig, dreieckig;

     Pronomen + Adjektiv – diesbezüglich, selbstgefällig;

     Präposition + Adjektiv – unterirdisch, überglücklich.

     Das zusammengesetzte Verb besteht aus:

     Verb + Verb – stehenbleiben, kennenlernen;

     Substantiv + Verb – teilnehmen, stattfinden;

     Adjektiv + Verb – freisprechen, stillstehen;

     Zahlwort + Verb – vierteilen;

     Adverb + Verb – weitergehen, fortfahren.

     Zusammengesetzte Zahlwörter, Adverbien, Präpositionen u. a. können auch aus verschiedenen Wortarten bestehen, z. B. zweihundert, auseinander, vorbei, hinauf, gegenüber usw.

     Nach der Theorie von M. D. Stepanova werden die deutschen Zusammensetzungen unter 3 Aspekten oder von 3 Prinzipien ausgehend klassifiziert:

  1. Nach dem morphologischen Prinzip werden die Zusammensetzungen verschiedenen Wortarten zugeordnet. Das sind zusammengesetzte Substantive (Klebstoff, Werkmeister, Wortart), Adjektive (hilfsbereit, frühreif), Verben (bloßstellen, brandmarken, fernsehen, teilnehmen).
  2. Nach dem strukturell-genetischen Prinzip geht man von der formalen Struktur der Komposita aus. Hier unterscheidet man:
  1. eigentliche oder echte Zusammensetzungen, d. h. Zusammensetzungen ohne Fuge, ohne Bindeelement zwischen den Bestandteilen: Tischlampe, Weißbrot, hellblau, wasserdicht, freilassen, heimzahlen;
  1. uneigentliche oder unechte Zusammensetzungen, deren Komponenten durch eine Fuge verbunden sind. Unter Kompositionsfuge wird die „Nahtstelle“ verstanden, an der die beiden unmittelbaren Konstituenten einer Zusammensetzung aneinander treten. Bei den unechten Zusammensetzungen steht das Bestimmungswort, wenn es ein Substantiv ist, meist im Genetiv. Als Bindeelement können –(e)s-, -(e)n-, -e-, -nen- oder -er- auftreten: Universitätsgebäude, Freundeskreis, Sonnenstrahl, Lehrerinnenseminar, Haltestelle, Wartesaal, Autorenhonorar, Männerstimme, Bilderbuch, hilfsbedürftig, willensstark u. a. m.;
  2. Zusammenrückungen, die eine besondere Abart der Zusammensetzung bilden. Das ist eine lockere Verbindung mehrerer Wörter oder sogar eines kleinen Satzes zu einer Einheit, wobei die Komponenten keine Veränderungen erleiden: Tischleindeckdich, Vergissmeinnicht, Stelldichein, aufgrund (auf Grund), mithilfe (mit Hilfe), allerhöchst, dementsprechend. Dabei unterscheidet man vollständige und unvollständige Zusammenrückungen. Bei den vollständigen Zusammenrückungen sind die Komponenten endgültig zu einer Einheit verschmollen, z. B.: Taugenichts, Langeweile, Guckindiewelt, m (). Bei den unvollständigen Zusammenrückungen hat die völlige Verschmelzung der Komponenten noch nicht stattgefunden, z. B.: die In-sich-Geschlossenheit; das Zur-Ruhe-Gehen, das Anders-Sein-Wollen.
  1. Nach dem syntaktisch-semantischen Prinzip, d. h. nach dem logischen Verhältnis zwischen den Komponenten unterscheidet man 3 Abarten:
    1. Bestimmungszusammensetzungen mit determinativem Verhältnis oder Bestimmungs- oder Determinativkomposita (nach W. Schmidt). Das Grundwort wird von der ersten Komponente näher bestimmt oder ergänzt. Das Bestimmungswort kann das Grundwort in vieler Hinsicht näher bestimmen. Durch die Bestimmungskomponente wird angegeben (semantische Gliederung):
  • der Urheber: Mutter=liebe; Freundes=gruß;
  • der Besitzer: Staats=gut; Nibelungen=lied; Stadt=park;
  • das Abstammungsverhältnis: Mutter=sprache; Arbeiter=kind;
  • das Objekt: Kranken=pflege; Kinder=erziehung; Selbst=beherrschung;
  • das Ort: Alpen=rose; Linien=richter; Wald=blume; Welt=frieden;
  • die Richtung oder das Ziel: Süd=wind; Nordpol=fahrt; Auslands=reise;
  • die Zeit und die zeitliche Ausdehnung: Abend=lied; Mai=käfer; Jahres=zeiten;
  • der Stoff: Roggen=brot; Stroh=hut; Leder=schuh; Gold=medaille;
  • der Grund: Schmezens=schrei; Freuden=tränen; Wut=ausbruch;
  • der Zweck: Erholungs=heim; Bugel=eisen; Ess=zimmer; Schreib=papier;
  • das Instrument, Werkzeug: Augen=glas; Finger=zeig; Fuß=ball; Zeichen=sprache.

     Es gibt noch eine Klassifikation der zusammengesetzten Wörter unabhängig, von der Zugehörigkeit des entsprechenden Wortes zu einer bestimmten Wortart; das ist die semantisch-syntaktische Klassifikation. Diese Klassifikation, verschiedenartig variiert, wird sowohl von manchen deutschen wie auch von einigen sowjetischen Linguisten vorgenommen. Wollen wir diese traditionelle Klassifikation analysieren, wobei wir ihr einige Veränderung und Ergänzung beibringen. Vom semantisch-syntaktischen Standpunkt aus unterscheiden wir vier Arten von Zusammensetzungen:

  1. Attributive Zusammensetzungen (Bestimmungszusammensetzungen). Diese Art der Zusammensetzung ist durch die attributive Verbindung der Komponenten charakterisiert – die erste Komponente bestimmt die zweite. Attributive Zusammensetzungen können sowohl Substantive als auch Adjektive sein: Schwarzbrot, Tischlampe, Tageslicht, Sonnenstrahl, dunkelrot u. a. Als eine besondere Abart gehören hierher auch Bahuvrihi wie Graukopf, Rotkappchen u. a.
  2. Kopulative Zusammensetzungen, bei denen zwischen den Komponenten syntaktische Gleichberechtigung herrscht. Auf Grund dieser syntaktisch gleichberechtigten beiordnenden Verbindung entwickelt sich ein einheitlicher Komplex wie Strichpunkt, taubstumm, dreizehn, zweiundzwanzig u. a.
  3. Zusammenrückungen. Das ist eine lockere Verbindung zweier und mehrerer Elemente, manchmal sogar eines ganzen Satzes, dessen Teile im Prozesse des Redens leicht zusammenrücken. Die Komponenten der Zusammenrückung behalten ihre lexikalische Selbständigkeit und sind leicht zu begreifen, obwohl der ganze Komplex manchmal umgedeutet wird: Vergissmeinnicht, Einmaleins, derart, infolge, stehenbleiben u. a.

    Die Zusammenrückungen können verschiedenen Wortarten angehören.

  1. Zusammenbildungen. Sie entstehen als Resultat zweier Prozesse: der Zusammensetzung und der Ableitung, denn jede Zusammenbildung wird durch ein Suffix zu einem Wort verbunden, z. B. Frühaufsteher, Inbetriebsetzung, blauäugig.

     Als Zusammenbildungen treten Substantive und Attributive auf.

 

  1. Zusammenbildung
 

     Eine besondere Art der zusammengesetzten Wörter bilden solche, die infolge zweier Prozesse entstehen: der Zusammensetzung und der Ableitung; das sind die sogennanten Zusammenbildungen – Nichtstuer, Schuhmacher, dreistufig.

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