Автор: Пользователь скрыл имя, 15 Марта 2012 в 21:45, доклад
Synonymie bezeichnet die Gleichheit oder Ähnlichkeit der Bedeutung von verschiedenen sprachlichen oder lexikalischen Ausdrücken oder Zeichen. Dies betrifft insbesondere Wörter. Zwei Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung sind synonym. Statt von Synonymie kann man auch von Bedeutungs-, Sinn- oder Verwendungsgleichheit, -ähnlichkeit oder -verwandtschaft sprechen
Synonymie
Synonymie bezeichnet die Gleichheit oder Ähnlichkeit der Bedeutung von verschiedenen sprachlichen oder lexikalischen Ausdrücken oder Zeichen. Dies betrifft insbesondere Wörter. Zwei Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung sind synonym. Statt von Synonymie kann man auch von Bedeutungs-, Sinn- oder Verwendungsgleichheit, -ähnlichkeit oder -verwandtschaft sprechen.
Der Ausdruck entstammt dem griechischen συνωνυμία und dem lateinischen synonymía von συνώνυμος/synónymos. Dies lässt sich wörtlich mit „gleichnamig“ und in der Bedeutung mit „gleichbedeutend“ übersetzen.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
Begriff der Synonymie [Bearbeiten]
Grundlegend für den Begriff der Synonymie ist die Unterscheidung zwischen Wort und Begriff oder – allgemeiner – zwischen Zeichen und Bedeutung des Zeichens (im Folgenden ist vor allem von Wort und Begriff die Rede). Für einen Begriff kann es mehrere Wörter (Synonyme) geben, und ein Wort (ein Homonym) kann mehrere Begriffe bezeichnen.
Beim Begriff (im weiteren Sinn) kann zwischen seinem Inhalt (seiner Intension bzw. der mit dem Begriff verbundenen Idee) und seinem Umfang (seiner Extension bzw. dem mit dem Begriff bezeichneten Gegenstand oder Objekt) unterschieden werden. Entsprechend ist der Ausdruck „Bedeutung“ mehrdeutig und bezeichnet sowohl die Intension als auch die Extension eines Begriffes oder beides. Synonymie im Sinne von Bedeutungsgleichheit oder Bedeutungsähnlichkeit kann sich daher auf die intensionale und/oder extensionale Bedeutung beziehen.
Da aus intensionaler Gleichheit extensionale Gleichheit, nicht aber aus extensionaler Gleichheit eine intensionale folgt, bestehen zwei Kombinationsmöglichkeiten: (a) intensionale und extensionale Bedeutungsgleichheit (Bedeutungsähnlichkeit) und (b) intensionale Verschiedenheit und extensionale Bedeutungsgleichheit (Bedeutungsähnlichkeit).
Der Fall intensionaler und extensionaler Identität ist selten. Zu denken wäre etwa an: „zwölf“ = „12“ = „XII“ = „twelve“. In allen Fällen bedeuten die genannten Ausdrücke in identischer Weise den Begriff der Zahl [zwölf] in intensionaler und damit in extensionaler Hinsicht.
Als Fall intensionaler Verschiedenheit und extensionaler Gleichheit kann das Beispiel von Frege „Abendstern“ – „Morgenstern“ angeführt werden. Beide Wörter bezeichnen die Venus, allerdings über einen je unterschiedlichen Begriffsinhalt.
Verbreitet wird als Synonymiekriterium eine extensionale Gleichheit für ausreichend angesehen. Synonymie lässt sich dann als extensionale Deckungsgleichheit definieren[1] oder als partielle oder vollständige „Referenzgleichheit“ unterschiedlicher Zeichen. Da der Wahrheitswert eines Aussagesatzes prädikatenlogisch sich nicht ändert, wenn sich zwar ein Prädikat, nicht aber die durch das Prädikat bezeichnete Extension ändert, so gilt mit anderen Worten als Kriterium für Synonymie die Austauschbarkeit „salva veritate“, das heißt der Wahrheitswert eines Satzes darf sich nicht ändern. In einem ähnlichen Sinn wird eine „Austauschbarkeit in Kontexten ohne einen Bedeutungsunterschied hervorzurufen“ verlangt.
Das Salva-veritate-Kriterium wird von Quine als nicht ausreichend kritisiert, da es in Modalkontexten in große Schwierigkeiten führe.
Im Gegensatz zur Annahme, dass Synonymie schon dann vorliegt, wenn dasselbe bezeichnet wird, grenzt man diesen Fall der Referenzidentität mitunter von der Synonymie ab[6] und versteht dann darunter nur eine intensionale Identität bzw. Ähnlichkeit.
Für das Synonymieverhältnis wird in aller Regel von konnotativen Unterschieden, das heißt von Nebenbedeutungen und Nuancen und dadurch hervorgerufene Begleitvorstellungen abgesehen. Im obigen Zahlbeispiel dürfte auch in konnotativer Hinsicht eine gleiche Bedeutung bestehen. Allerdings nur im Verhältnis „zwölf“ zu „12“, da schon der Gebrauch der römischen Ziffern „XII“ mit höherer Bildung konnotiert sein kann.
Übersicht über mögliche Formen der Synonymie: Intension
= = = "Apfelsine" = "Orange"
= = ≠ "Pferd" = "Gaul"
≠ = ... "Abendstern" = "Morgenstern"[7]
= ≠ ... nicht möglich
Oder - inspiriert von Frege: Intension Extension
= = = "12" = "Zwölf"[8]
= = ≠ "12" = "XII"[9].
≠ = ... "12" = "2 x 6"
= ≠ ... nicht möglich
Strikte und partielle Synonymie [Bearbeiten]
Man unterscheidet strikte oder partielle Synonymie (Bedeutungsähnlichkeit).
Strikte Synonymie (Bedeutungsgleichheit) [Bearbeiten]
Strikte Synonymie (Bedeutungsgleichheit, Synonymie im strengen, engeren Sinn) setzt nicht nur voraus, dass zwei lexikalische Zeichen die gleiche denotative Bedeutung haben, sondern auch, dass sie in allen Kontexten austauschbar sind und in allen Kontexten die gleiche Wirkung haben.
Beispiele für strikte Synonymenpaare im Deutschen sind nach allgemeiner Anschauung: Orange – Apfelsine; Streichholz – Zündholz.
Allerdings ist hier bereits einzuwenden, dass diese Art von Synonymie beim Paar Orange – Apfelsine nur für die Nordhälfte des deutschen Sprachgebiets gilt. In der Deutschschweiz etwa und in Österreich ist Apfelsine klar als Teutonismus markiert. Dieses Wort als Bestandteil eines Textes würde ihn klar als in Norddeutschland handelnd situieren, in Texten, die in der Schweiz oder Österreich spielen, würde das Wort befremdlich klingen. Auch dieses Beispiel kann demnach nur als Bedeutungsähnlichkeit gewertet werden. Auch in Bayern würde der Gebrauch des Wortes Apfelsine einen „Zugereisten“ oder Urlauber kennzeichnen.
Auch bei Referenzgleichheit können somit „Bedeutungsdifferenzen“ auftreten: „Wertung durch den Sprecher (Pferd – Klepper), Soziolekt (Geld – Piepen), Dialekt (Mädchen – Dirn), stilistische Sprachebenen (Zimmer – Gemach), politischer Sprachgebrauch (Angriff – Präventivschlag), Fachsprache (Blutader – Vene), Euphemismus (sterben – heimgehen), Fremdwortgebrauch (Innenstadt – City).“
Dass insgesamt nur wenige unstrittige Beispiele für strikte Synonymie gefunden werden, ist aus sprachökonomischer Sicht nachvollziehbar. Die Tendenz zur Vermeidung von Redundanzen bei der Strukturierung des Lexikons lässt im Wortschatz natürlicher Sprachen keine größere Menge an strikten Synonymen entstehen. Dennoch kann das Konzept der strikten Synonymie in methodischer Hinsicht sinnvoll sein, um einen idealen Referenzpunkt auf einer gedachten Skala der Bedeutungsgleichheit zu markieren.
Partielle Synonymie (Bedeutungsähnlichkeit) [Bearbeiten]
Allgemeines [Bearbeiten]
Ein Beispiel für ein nicht-striktes Synonymenpaar ist durcheinander – wirr, wie an den folgenden Beispielen deutlich wird:
1. Er wirkt heute etwas durcheinander = Er wirkt heute etwas wirr.
2. Seine Rede heute war etwas wirr ≠ Seine Rede heute war etwas durcheinander.
Partielle Synonyme werden auch Homoionyme genannt. Folgende Aspekte der konnotativen Bedeutung bewirken, dass zwei lexikalische Zeichen bei gleicher denotativer Bedeutung nicht den strengen Anforderungen strikter Synonymie genügen:
Regionale Differenzierung: Metzger – Fleischer; Brötchen – Weckle – Semmel – Schrippe
Natives Wort gegenüber Fremdwort: Fahrstuhl/Aufzug – Lift
Fachwort gegenüber Laienwort: Genitiv – Wesfall
Lateinischer Ursprung gegenüber germanischer Ursprung: vertikal – senkrecht
In den meisten alltäglichen Verwendungssituationen genügt das weniger strikte Kriterium der Ersetzbarkeit salva veritate in typischen Kontexten, um ein Paar lexikalischer Zeichen als Synonyme zu identifizieren:
3. (a) Er benutzt schon wieder nicht den Genitiv ⇐⇒ (b) Er benutzt schon wieder nicht den Wesfall.
Aus dem in Satz 3a beschriebenen Sachverhalt folgt notwendigerweise der in Satz 3b beschriebene Sachverhalt und umgekehrt.
Kurz zusammengefasst: Es besteht eine ähnliche oder fast gleiche Bedeutung bei Wörtern sowie Verwandtschaft zur Äquivalenz.
Hyponymie als Sonderfall partieller Synonymie [Bearbeiten]
Ausdrücke für Unterbegriffe eines gemeinsamen Oberbegriffs (Kohyponyme) bilden einen Sonderfall der partiellen Synonymie.
Für Aristoteles ist zu Beginn seiner Kategorien dies „die“ Form der Synonymie. Dort heißt es:
„Synonym wird genannt, was den Namen gemeinsam hat und bei dem der zum Namen gehörige Ausdruck, was das Wesen betrifft, derselbe ist, zum Beispiel ist der Mensch und das Rind ein Lebewesen. Jedes von beiden wird nämlich mit gemeinsamen Namen als Lebewesen benannt, und der Ausdruck ist, was das Wesen betrifft, derselbe“.
In dem Beispiel von Aristoteles bezeichnen die Ausdrücke „Mensch“ und „Rind“ unter anderem dasselbe semantische Merkmal [Lebewesen], das zugleich Oberbegriff für den Menschen und das Rind ist.
Erscheinungsformen der Synonymie [Bearbeiten]
Synonymie von Wörtern, Syntagmen und Sätzen [Bearbeiten]
Das Verhältnis der Bedeutungsidentität oder Bedeutungsähnlichkeit stellt sich nicht nur bei Wörtern, sondern auch – und „viel häufiger“[14] bei Wortgruppen (Syntagmen) und bei ganzen Sätzen ein.
Beispiele:
Bayern München hat Dortmund geschlagen. – Dortmund wurde von Bayern geschlagen.
Der Rasen muss geschnitten werden. – Der Rasen ist zu schneiden.
Synonymie zwischen sprachlichen Zeichen verschiedenen Typs [Bearbeiten]
Synonymie besteht nicht nur zwischen lexikalischen Zeichen des gleichen Typs:
Ein einwortiges lexikalisches Zeichen kann mit einem mehrwortigen lexikalischen Zeichen synonym sein (stören – dazwischenfunken – in die Quere kommen)
Ein Wortbildungsmittel kann mit einem einwortigen oder mehrwortigen lexikalischen Zeichen synonym sein (Online- – im Netz)
Eigennamen, vor allem Produktnamen, können sich zu generischen Termen und damit zu Synonymen für die Produktbezeichnung entwickeln, zum Beispiel Tempo für Papiertaschentuch.
Unter diesem Gesichtspunkt erscheint dann die Angabe eines Synonyms als Form der Definition und hat Verwandtschaft mit der Paraphrase, da es in beiden Fällen um die „relation of sameness of meaning“ geht. [15]
Es gibt synonymische und nichtsynonymische Kontexte. In synonymischen Kontexten können Wörter einer Synonymgruppe trotz inhaltlicher und stilistischer Nuancen gegeneinander ausgetauscht werden, zum Beispiel „lachen“ gegen „wiehern“ oder „fotografieren“ gegen „aufnehmen/knipsen“. In synonymischen Kontexten werden die inhaltlichen Unterschiede nicht aktualisiert, sodass die Grundlage für eine Austauschbarkeit gegeben ist. Nur die Gemeinsamkeiten des Inhalts werden angesprochen. Aus den Spezialsemen (Sem = Bedeutungsmerkmal) ergibt sich eine Ähnlichkeit, die sowohl Gleichheit wie Unterschiedlichkeit einschließt. Zu bemerken ist, dass die konnotative (= die Nebenbedeutung, Begleitbedeutung betreffende) Differenz die Synonymitätsstiftung nicht beeinflussen kann, sofern sie die denotative Ähnlichkeit nicht überdeckt. In nichtsynonymischen Kontexten sind die gleichen Wörter jedoch nicht austauschbar, weil ihre speziellen Inhalte aktualisiert, hervorgehoben werden. Man könnte sogar von „Augenblicksantonymen“ sprechen, weil in diesem Kontext die unterscheidenden Merkmale Dominanzseme werden, sodass die eigentlichen Synonyme nicht austauschbar sind, sondern in Opposition stehen, zum Beispiel: Dann knipse ich mal. Sonst fotografiere ich ja/Das ist kein Kamm, das ist eine rostige Läuseharke/Ich habe keinen Laden, ich habe einen Salon.